LED Lebensdauer: Wie lange halten LEDs wirklich?
LEDs werden aufgrund ihrer sehr langen Lebensdauer von 50.000 bis zu 100.000 Stunden gerühmt. Sie halten um ein Vielfaches länger als konventionelle Leuchtmittel, wie Energiespar- und Halogenlampen – von Glühbirnen ganz zu schweigen. Doch wissen Sie auf Anhieb, auf welchen Zeitraum sich beispielsweise 50.000 Stunden Lebensdauer verteilen? Die hohen Stundenzahlen sind für Endverbraucher oft schwer zu greifen. Daher erklären wir Ihnen in diesem Blog, wie Sie die Betriebsstunden in einen praxisnahen Wert umrechnen und vergleichen die Lebensdauer von LEDs mit der von anderen Leuchtmitteltypen.
Das Wichtigste auf einen Blick:
- LEDs halten bis zu 100.000 Stunden lang (mittlere Nennlebensdauer)
- die tatsächliche Lebensdauer hängt von der individuellen Nutzungsdauer ab
- Beispiel: 50.000 Stunden ergeben bei einer wöchentlichen Leuchtdauer von 60 Stunden rund 16 Jahre Lebensdauer
- LEDs fallen nicht aus, sondern werden mit der Zeit immer dunkler
- auch die Anzahl an Schaltzyklen wirkt sich auf die Langlebigkeit von LED-Lampen aus
- extrem viele Schaltzyklen und eine ungeeignete Umgebungstemperatur können bis zu einem Defekt der LED führen
LEDs, sogenannte Leuchtdioden, erreichen dank modernster Technik eine Lebensdauer von bis zu 100.000 Stunden für anspruchsvolle professionelle Anwendungsbereiche. Die LED-Lebensdauer wird in der Regel in Stunden angegeben und oft als mittlere Nennlebensdauer bezeichnet. Sie finden diese Angabe auf der Verpackung der Leuchtmittel. Auf welchen Zeitraum sich die Lebensdauer verteilt, hängt dann von der individuellen Leuchtdauer ab. Denn ob Sie ein Leuchtmittel für 20, 10 oder nur 3 Stunden am Tag in Betrieb nehmen, macht den Unterschied.
Wie wird die LED-Lebensdauer berechnet?
Wie lange eine LED bei Ihrer voraussichtlichen Betriebsdauer hält, können Sie ganz einfach ausrechnen: Berechnen Sie die wöchentliche Leuchtzeit Ihrer Beleuchtung. Das können beispielsweise 12 Stunden an fünf Tagen in der Woche sein. Zusammen beläuft sich das auf 60 Wochenstunden und auf 3.120 h im Jahr. Jetzt müssen Sie nur noch die Lebensdauer der LED durch den Jahreswert teilen. Hat die LED-Lampe also eine durchschnittliche Produktlebensdauer von 25.000 Stunden, leuchtet sie in Ihrem Rechenszenario rund 8 Jahre lang.
Dabei gibt es einen großen Unterschied zwischen LEDs und konventionellen Leuchtmitteln. Während Glühbirnen, Halogen- und Energiesparlampen einfach durchbrennen, sobald das Ende der Lebensdauer erreicht ist, leuchten LEDs weiter. Denn hier lässt die Leuchtkraft nach, die Lampe wird also einfach dunkler. Diesen Prozess bemerken Sie in der Praxis kaum, da er schleichend erfolgt. Aber denken Sie daran: Der Stromverbrauch bleibt gleich. Sie zahlen also gleich viel Energie für weniger Leuchtkraft (Lumen). Daher empfehlen wir, die LED-Lampe am Ende der errechneten Lebensdauer zeitnah auszuwechseln, auch wenn sie noch weiter leuchtet.
Leuchtmitteltyp | Lebensdauer (in Stunden) Lumen |
Brenndauer (bei 60 Stunden/Woche) |
Glühlampe | 1.000 h | 0,3 Jahre |
Halogenlampe | 2.000 – 4.000 h | 0,6 – 1,2 Jahre |
Energiesparlampe | 10.000 h | 3 Jahre |
LED-Lampe | 15.000 – 100.000 h | 5 - 32 Jahre |
Was bedeuten 50.000 Stunden Lebensdauer bei einer LED?
Viele LED-Lampen haben eine ausgewiesene Lebensdauer von 50.000 Stunden. Wenn wir, wie im Rechenbeispiel oben, von einer wöchentlichen Betriebsdauer mit 60 Stunden ausgehen, verteilen sich die 50.000 h auf einen Zeitraum von rund 16 Jahren.
LEDs mit besonders langer Lebensdauer
Wird LED-Licht mit der Zeit dunkler?
LEDs gehen am Ende ihrer Lebensdauer nicht einfach aus, sondern werden dunkler. Um zu erkennen, wie viel Helligkeit (Lumen) am Ende der Produktlebensdauer noch vorhanden sein wird, werfen Sie einen Blick auf den Standard für die mittlere Bemessungslebensdauer. Dieser gibt an, wieviel Lumen in Prozent am Ende der Lebensdauer von der LED ausgestrahlt wird. L70 beispielsweise besagt, dass 70 % des ursprünglichen Lumenwertes erhalten bleiben, beim Standard L80 sind es noch 80 %. Der Buchstabe L steht dabei für Lichtstromrückgang. Dieser Vorgang wird oft auch als Degradation bezeichnet.
Wie viele Schaltzyklen hält eine LED?
Nicht nur die Lebensdauer der LED-Chips hat Auswirkungen auf die auf den Verpackungen der Leuchtmittel ausgewiesene Lebensdauer. Auch die Schaltzyklen sagen etwas über die Langlebigkeit der Lampen aus. In privaten Haushalten kommen üblicherweise nur wenige Schaltzyklen pro Tag zusammen, daher ist diese Angabe hier nicht so relevant, wie für andere Anwendungen. Gerade in Wegbereichen, in denen viele Menschen unterwegs sind, kann es zu einer hohen Anzahl an Schaltzyklen kommen. Ein prominentes Beispiel hierfür sind Treppenhäuser in großen Büro- und Wohngebäuden.
Als Faustregel können Sie sich merken: Ein Leuchtmittel hat etwa so viele Schaltzyklen, wie die Lebensdauer in Stunden beträgt.
Was ist ein Schaltzyklus?
Der Schaltzyklus einer Lampe besteht aus dem Ein- und Ausschalten der Beleuchtung. Die Angabe für wie viele Schaltzyklen eine Lampe ausgerichtet ist, finden Sie ebenfalls auf der Herstellerverpackung.
Können LEDs kaputtgehen?
Ja, LED-Lampen können kaputtgehen. Das geschieht, wenn die Lampe extrem vielen Schaltzyklen ausgesetzt ist, etwa durch einen falsch eingestellten Bewegungsmelder. Auch die Umgebungstemperatur hat Einfluss auf die Lebensdauer von LEDs. Bei der Erzeugung von LED-Licht erfolgt in der Regel eine extrem geringe Wärmeentwicklung. Wird die LED aber nun so verbaut, dass eine normale Luftzirkulation nicht möglich ist, so kommt es zum Hitzestau. Die erhöhte Umgebungstemperatur kann sich negativ auf die Lebensdauer der LED auswirken und zum Defekt führen.
Tipp:
Möchten Sie defekte LED-Lampen oder solche, die zu viel Leuchtkraft eingebüßt haben, entsorgen, dann haben Sie unterschiedliche Möglichkeiten hierzu. Gerne informieren wir Sie zum Thema in unserem Blogartikel Wie sollte man LED-Lampen entsorgen?.
5 Tipps wie Sie die Lebensdauer Ihrer LED verlängern
1. Auf Temperatur und Luftfeuchtigkeit achten:
LEDs sind hitzeempfindlich – achten Sie also darauf, die LED-Lampen keinen extremen Temperaturen auszusetzen, denn übermäßige Kälte oder Hitze, sowie eine zu hohe Luftfeuchtigkeit, können sich negativ auf die LED Lebensdauer auswirken. Achten Sie daher in den technischen Daten auf den Produktseiten, für welche Temperaturen das jeweilige Produkt ausgelegt ist. Üblicherweise sollte die Luftfeuchtigkeit unter 80 % liegen und die Umgebungstemperatur sich in einem Bereich zwischen -20°C and 30° bewegen.
2. Gleiche Lampenart in einer Leuchte verwenden:
Aufgrund der massiven Wärmeentwicklung bei Glühbirnen und Halogenlampen ist es ratsam, unterschiedliche Lampentechnologien nicht in einer Leuchte zu mischen. Wechseln Sie direkt komplett zu LED, denn so profitieren Sie umgehend von hohen Energieeinsparungen und der besonders langen Lebensdauer. Für mehr Informationen lesen Sie am besten unseren Blog zu Leuchtstoff- und LED-Röhren in einer Leuchte? 5 Gründe dagegen.
3. Beleuchtung ausschalten, sobald nicht benötigt:
Einfach umzusetzen und effektiv. Denn wenn Sie Ihre Beleuchtung auch wirklich nur dann, wenn erforderlich einschalten, halten die Lampen auch länger. Besonders einfach und effizient wird das mit einer sensorgesteuerten LED-Beleuchtung.
4. LED-kompatible Trafos verwenden:
Benötigt die Lampe einen Transformator, so muss dieser unbedingt kompatibel zu LED sein. Entsprechende Kompatibilitätslisten erhalten Sie bei den LED-Herstellern.
5. Richtig installieren:
Damit die LED ausreichend gekühlt werden kann, braucht diese Platz für die Luftzirkulation. Bauen Sie die LED-Lampe in einem zu engen Gehäuse ein, kann eine übermäßige Hitzeentwicklung entstehen, die sich dann wiederum negativ auf die Lebensdauer der LED niederschlägt. Ideal ist ein Abstand von ca. 1 cm rund um die Lampe, damit die Kühlung optimal funktionieren kann.